Viele Vermieter scheuen das Thema Mietpreis, da es hier einiges zu beachten gibt. Der Mietpreis sollte bestimmte Grenzen nicht überschreiten und Wucher sollte auch keine Option sein. Ist der Preis allerdings um einiges niedriger als der Markt kann auch dies für beide Parteien Nachteile haben.
In der Regel freuen sich Mieter verständlicherweise über niedrigere Preise, allerdings werden dabei oft wichtige Kriterien zur Bildung des Mietpreises außer Acht gelassen.
Eine zu niedrige Miete sorgt dafür, dass der Vermieter im Laufe der Zeit weniger Rendite mit seiner Immobilie macht. Dies ist für private Vermieter mit nur einer oder wenigen Immobilien auf den ersten Blick kein Problem. Allerdings auch nur auf den ersten Blick. Aus den Mieteinnahmen müssen Rücklagen für Instandhaltungen gebildet werden, zudem sollte die Mieteinnahme auch immer eine marktfähige Rendite gegenüber dem Wert der Immobilie darstellen. Ist dies aufgrund einer zu niedrigen Miete nicht der Fall macht der Vermieter auf lange Sicht ein enormes Verlustgeschäft, in extremen Fällen subventioniert er den Mieter sogar durch Renovierungen, welche er durch die Mieteinnahmen nicht decken kann.
Doch auch für den Mieter kann eine zu niedrige Miete Nachteile haben, wichtige Renovierungen werden eventuell nicht durchgeführt, weil es sich schlicht weg nicht für den Vermieter lohnt. Die Immobilie wird verkauft und die Miete wird rapide angehoben oder der neue Vermieter meldet Eigenbedarf an.
Eine zu hohe Miete kann dafür sorgen, dass eine hohe Fluktuation an Mietern herrscht, dies führt in der Regel zu hohen Vermarktungskosten, sowie einem höheren Verwaltungsaufwand. Ein langjähriges Mietverhältnis sollte im Interesse beider Parteien angestrebt werden. Bei einer zu hohen Miete hat der Mieter ggf. (je nach Stadt) sogar die Möglichkeit rechtlich gegen den Vermieter vorzugehen. Auch grenzt man die Gruppe der möglichen Mieter bei einer zu hohen Miete extremst ein. Nicht jeder kann sich den verlangten zu hohen Mietpreis leisten.
Hier lohnt ein Blick auf den aktuellen Markt, zu welchen Konditionen werden Immobilien in der Nachbarschaft angeboten, oder zu welchen Kondition im gesamten Stadtgebiet. Hier sollte immer die netto Kaltmiete als Referenzwert herangezogen werden.
Suchen Sie sich 10 vergleichbare Angebote heraus und bilden Sie den Durchschnittlichen Quadratmeterpreis aus allen angeboten. Von diesen Preisen können Sie erneut den Durchschnitt errechnen, so erhalten Sie einen angemessenen Mietpreis pro Quadratmet für Ihr Objekt. Es steht Ihnen allerdings frei den Mietpreis höher oder niedriger anzusetzen.
Halten Sie sich an rechtliche Vorgaben. Sollten diese mit Ihrem angestrebten Preis nicht erfüllt sein aufgrund einer Mietpreisbremse oder ähnlichem müssen Sie ihren Preis anpassen.
Ist der Mietpreis zu gering um die monatlichen Kosten der Immobilie zu tragen (Hausverwaltung, Hausmeister, etc.) dann sollte der Preis angepasst werden. Wie bereits im oberen Teil des Artikels erwähnt macht es keinen Sinn eine Immobilie als Verlustgeschäft zu betreiben.
Rechnen Sie sich am besten vor der Vermietung aus welche monatlichen Kosten für die Immobilie anfallen. Wichtig hierbei ist, dass sie auch einen Posten für die Rücklage bilden. Es fallen immer wieder Arbeiten an, die durch den Vermieter getragen werden müssen.
Es macht durchaus Sinn sich einmal im Jahr einen Überblick über den Immobilienmarkt in der Region Ihres Objekts zu verschaffen. Tragen Sie sich einfach einen festen Termin in Ihrem Kalender ein und nehmen Sie sich 1-2 Stunden Zeit um die aktuelle Marktlage zu erfassen. Sollten Sie feststellen, dass Ihr Mietpreis enorm abweicht können Sie diesen im Rahmen der rechtlichen Vorgaben anpassen.