Mietquittung: Das müssen Sie über die Zahlungsbestätigung wissen

Wer eine Immobilie vermietet, hat einige Pflichten zu beachten. Eine dieser Aufgaben ist die Erstellung einer Mietquittung, denn diese kann für Mieter und Vermieter eine wichtige Rolle innerhalb des Mietverhältnisses spielen.

In diesem Artikel erfahren Sie, was eine Mietquittung ist, wann Sie diese erstellen müssen und welche Informationen enthalten sein sollten, damit Ihre Mietquittungen rechtlich korrekt sind. Außerdem geben wir Ihnen Tipps mit auf den Weg, wie Sie Ihre Mietquittungen garantiert nicht mehr verlieren und auf welche Alternativen zur schriftlichen Mietquittung Sie zurückgreifen können.

Die Definition

Was ist eine Mietquittung?

Eine Mietquittung ist ein schriftlicher Beleg oder eine Bescheinigung, die bestätigt, dass ein Mieter die vereinbarte Miete bezahlt hat. Dabei kann es sich ebenso um eine gemietete Wohnung oder ein Haus handeln, wie um eine gemietete Garage oder ein gemietetes Grundstück. Die Mietquittung dient demnach als Nachweis für die erfolgte Mietzahlung und kann für Mieter und Vermieter gleichermaßen von großer Bedeutung sein.

Warum muss eine Mietquittung erstellt werden?

Die Erstellung einer Mietquittung ist sowohl für den Vermieter als auch für den Mieter wichtig. Dabei erfüllt die Quittung gleich mehrere Zwecke, die unter anderem das Mietverhältnis positiv beeinflussen können. Aus folgenden Gründen sollten Sie eine Mietquittung erstellen:

1. Nachweis der Mietzahlung

Eine Mietquittung dient als formeller Nachweis, dass der Mieter die Miete vollständig und rechtzeitig gezahlt hat. Dies ist für beide Seiten wichtig, da es Unstimmigkeiten und Missverständnisse über die Zahlung verhindert.

2. Einhaltung des Mietvertrags

Wenn die Ausstellung von Mietquittungen im Mietvertrag vereinbart ist, ist der Vermieter verpflichtet, diese zu erstellen, um den Vertrag einzuhalten.

3. Mietgeschichte und Bonität

Mieter können Mietquittungen verwenden, um ihre Mietgeschichte zu dokumentieren und ihre Bonität bei zukünftigen Mietanfragen zu verbessern.

4. Verhinderung von Missverständnissen

Die schriftliche Bestätigung der Mietzahlung in Form einer Quittung verhindert Missverständnisse oder Meinungsverschiedenheiten zwischen Vermieter und Mieter über den Mietstatus.

5. Mietquittung bei Wohngeld

Die Mietquittung gehört in vielen Bundesländern zu den zugelassenen bzw. erforderlichen Unterlagen für einen Antrag auf Wohngeld. So kann ein Mieter beweisen, dass die Miete regelmäßig gezahlt wird, was den Antrag auf Wohngeld positiv beeinflusst.

6. Transparenz und Dokumentation

Die Mietquittung dokumentiert alle relevanten Informationen zur Mietzahlung der gemieteten Immobilie. Dies schafft Transparenz und Klarheit über die finanzielle Vereinbarung. Vor allem Vermieter erhalten so einen guten Überblick und wissen, wann alle Forderungen beglichen sind und wann sie die Mietschulden eintreiben müssen.

Ist eine Mietquittung Pflicht?

Die Erstellung einer Mietquittung ist vor allem dann Pflicht, wenn dies im Mietvertrag geregelt wurde. Um den Mietvertrag einzuhalten, müssen Vermieter die Quittung zur Bestätigung der empfangenen Mietzahlungen regelmäßig anfertigen. Enthält der Mietvertrag keine solche Regelung, ist die Erstellung einer Mietquittung nicht zwingend erforderlich – sehr wohl aber ratsam.

Anders sieht es aus, wenn ein Mieter die Mietquittung anfordert, denn Mieter haben Anspruch darauf, dass der Vermieter eine Quittung über die eingegangene Mietzahlung aushändigt. In diesem Fall stehen Sie als Vermieter also in der Pflicht zur Erstellung und Herausgabe der Mietquittung.

Wichtig

Der Vermieter ist nicht nur dazu verpflichtet, die Mietquittung auf Verlangen des Mieters zu erstellen, sondern diese auch kostenlos auszuhändigen. Die Zustellung der Mietquittung muss jedoch nicht zwingend per Post erfolgen. Auch eine E-Mail oder der Zugang zu einem Mietportal können geeignete Wege darstellen, um dem Mieter die Mietquittung auszuhändigen.

Checkliste: Alle Angaben einer Mietquittung

Welche Informationen muss die Mietquittung enthalten?

Wenn Sie die Hausverwaltung selber machen, müssen Sie auch die Mietquittung selbst erstellen. Eine Mietquittung sollte dabei bestimmte Informationen enthalten, um gültig zu sein und den Bedürfnissen von Mietern und Vermietern gerecht zu werden. Die folgenden Informationen sollten in einer vollständigen Mietquittung enthalten sein:

  • Name und Adresse des VermietersDies sollte der volle Name und die Adresse des Vermieters oder der Vermietungsgesellschaft sein.
  • Name und Adresse des MietersHier sind der volle Name und die Adresse des Mieters anzugeben.
  • MietobjektDie genaue Adresse des gemieteten Objekts oder der Wohnung.
  • MietzeitraumDer Zeitraum, für den die Miete gezahlt wird. Zum Beispiel: "Für den Monat September 2023".
  • MietbetragDie Höhe der monatlichen Miete oder des Mietbetrags, der für den jeweiligen Zeitraum bezahlt wurde.
  • ZahlungsdatumDas Datum, an dem die Miete bezahlt wurde.
  • ZahlungsbetragDer gezahlte Mietbetrag muss sowohl in numerischer als auch in schriftlicher Form (zum Beispiel "300 Euro" und "Dreihundert Euro") angegeben werden. Dieser muss identisch mit dem Mietbetrag sein, damit alle Forderungen beglichen sind.
  • ZahlungsartEs ist sinnvoll, die Art der Zahlung anzugeben. Zum Beispiel: "Barzahlung", "Überweisung" oder "Scheck".
  • Unterschrift des VermietersDie Unterschrift des Vermieters oder seines Bevollmächtigten, um die Richtigkeit der Quittung zu bestätigen.
  • QuittungsnummerIn einigen Fällen wird eine Quittungsnummer vergeben, um die Mietquittung zu identifizieren und nachzuverfolgen.
  • StempelEinige Vermieter verwenden einen Firmenstempel auf der Mietquittung, um ihre Authentizität sicherzustellen.
Die richtige Formatierung

Welche Form muss die Mietquittung haben?

Eine Mietquittung kann in unterschiedlichen Formen erstellt werden. Sie kann auf einem einfachen Blatt Papier, einem speziellen Quittungsformular oder digital erstellt werden. In vielen Fällen reicht eine einfache schriftliche Bestätigung der Zahlung mit den oben genannten Informationen aus. Die Hauptsache ist, dass alle erforderlichen Angaben vollständig, korrekt und gut lesbar sind.

Diese Alternative haben Sie zur schriftlichen Mietquittung

In einigen Fällen kann die Erstellung einer Mietquittung nicht möglich oder zu aufwändig sein – dann können Vermieter auf eine Alternative zurückgreifen. So können Sie die, auf Ihrem Vermieterkonto eingegangene, Mietzahlung auch in einem Zahlungssystem verbuchen, welches die Mietquittung automatisch erstellt. Auf diesem Wege müssen Sie die Mietquittung nicht ausdrucken und versenden, sondern können eine automatische E-Mail generieren oder Ihrem Mieter sogar einen eingeschränkten Zugang zum System selbst geben.

Tipp

Sie suchen nach einer Lösung, die alle Mietquittungen gesammelt abspeichert, um einen schnellen und vollständigen Überblick zu behalten? Mit der Software von „Immolert“ können Sie die einzelnen Mietquittungen nicht nur speichern, sondern auch dem jeweiligen Mieter zuweisen. So haben Sie alle Informationen auf einen Blick und können schnell reagieren, wenn Ihr Mieter eine Quittung anfordert.

Die Frist zur Herausgabe

Fristen bei der Mietquittung

Um eine Mietquittung korrekt zu erstellen, genügt es nicht, alle wichtigen Informationen einzubinden. Vermieter müssen außerdem eine Frist zur Herausgabe der Quittung einhalten. Generell gilt hierbei, dass die Mietquittung spätestens am fünften Werktag des Folgemonats nach Zahlungseingang ausgestellt werden muss. Für die Miete, die im Juli bezahlt wurde, liegt das Ende der Frist also auf dem 05. August. Voraussetzung hierfür ist, dass es sich vom 01. bis zum 05. August um Werktage handelt. Die Frist zur Herausgabe der Mietquittung kann jedoch auch je nach Vertragsvereinbarung abweichen. Andere Fristen können im Mietvertrag festgelegt werden und sind für Vermieter und Mieter verbindlich.

Rechte von Mietern

Dürfen Mieter die Mietquittung verlangen?

Mieter haben Anspruch darauf, eine Mietquittung als Bestätigung der pünktlich eingegangenen Mietzahlung zu erhalten. Dabei steht der Vermieter in der Pflicht, die Mietquittung fristgerecht und kostenlos anzufertigen und herauszugeben. Dieser Anspruch gilt auch dann, wenn der Mieter die Mietquittung nicht nur einmalig, sondern monatlich haben möchte. Grund dafür könnte beispielsweise die Vorlage beim Finanzamt für Steuervorteile sein. Auch für einen Antrag auf Wohngeld kann die Mietquittung genutzt werden.

Wichtig

Sollten die Mietquittungen schriftlich erstellt werden, empfiehlt es sich, dem Mieter eine Kopie zukommen zu lassen, während Sie als Vermieter ebenfalls eine Version behalten. So haben beide Parteien alle Informationen griffbereit und können jederzeit auf diese zugreifen.

Fragen und Antworten

Wann wird die Mietquittung erstellt?

Mietquittungen dienen als Bestätigung der vollständig gezahlten Miete eines Mieters. Sie wird also erst dann erstellt, wenn die Mietzahlung bei Ihnen als Vermieter eingegangen ist. Ab diesem Moment haben Sie bis zum 5. Werktag des Folgemonats Zeit, um die Mietquittung zu erstellen. Danach endet die Frist.

Was passiert, wenn Sie die Mietquittung verlieren?

Sollten Sie als Vermieter die Mietquittung verlieren, können Sie Ihren Mieter kontaktieren. Dieser kann Ihnen entweder eine Kopie seiner Mietquittung zukommen lassen (insofern ihm diese ausgehändigt wurde) oder er sendet Ihnen einen anderen Zahlungsnachweis, wie einen Kontoauszug, zu. Sie können die Mietquittung dann erneut erstellen.

Müssen Mietquittungen ausgedruckt werden?

Mietquittungen unterliegen keinen spezifischen Anforderungen hinsichtlich ihres Formats. Sie können die Mietquittung ausdrucken oder aber digital speichern und versenden. Wichtig ist nur, dass alle wichtigen Informationen enthalten sind und die Frist zur Erstellung eingehalten wurde.